Inhalt
Das Buch Babylon (Autorin: Kamila Beňušíková Angelovová, Ausgabe: r. 2021) in der elektronischen Version zum Download HIER.
GESCHICHTE der GEMEINDE
Die Belege für die Besiedlung des Umliegenden stammen bereits aus der Bronzezeit und aus der Eisenzeit (1700 - 400 v. Chr.).). Die erste dauerhafte Besiedlung in der Umgebung ist aus der Zeit des Neolithikums bekannt. Die kontinuierliche Besiedlung verbunden mit der allmählichen Wiederentwaldung der Landschaft ist seit dem 10. Jahrhundert belegt. Die Gemeinde Babylon wird in schriftlichen Quellen erstmals im Jahre 1587 erwähnt. Ursprünglich war es eine Holzfällersiedlung am Ufer eines Teiches namens Pařezov, der später in Babylonier umbenannt wurde. Die Siedlung hieß damals auch Pařezov und erstreckte sich an der Stelle des heutigen Dorfplatzes. Der ursprüngliche Name des Dorfes Pařezov stammt wahrscheinlich von den weit abgeschnittenen Flächen beim Bau der Pařezov-Teiche im 15. Jahrhundert, d.h. in der Zeit, als auch diese Teichsysteme bei uns überwiegend entstanden.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde die Situation in Böhmen nach und nach dramatisch. Nach den turbulenten Ereignissen, die mit der Herausgabe der Majestät Rudolfs II. und dem sog. Passauer Abenteuer Anfang des Jahres zusammenhängen. 1611 kam die Zeit des Ständeaufstandes (1618 - 1620). Das Chodenland stellte sich jedoch als Ganzes nicht auf die Seite der aufständischen Zustände (trotz des Ersuchens der Standesdirektoren und der Stadt Domažlice, die auf der Seite der Anti-Habsburg-Koalition stand). Trotzdem war ihr weiteres Schicksal ähnlich wie in anderen Regionen des Böhmischen Königreichs. Nach der Schlacht am Weißen Berg (r. 1621), im schleppenden Dreißigjährigen Krieg, wurde eine Reihe umliegender Gemeinden (schwedische Truppen oder kaiserliche Armee) schwer beschädigt bzw. niedergebrannt. Im Jahre 1621 erwarb er die umliegenden Chodendörfer, die der Stadt Domažlice konfisziert wurden, weiter auch die Abrissstätte der Chodenburg in Domažlice und schließlich auch die Ortschaft Pařezov - Babylon mit den hiesigen Teichen und den umliegenden Wäldern Wolf Lammingen von Albenreuth (genannt Chody als Lomikar), so dass sie den Lamningern vererbt wurden.
Das erste weißbergige Katasterverzeichnis, bekannt als Berní rula, das im Jahre 2000 erstellt wurde. 1654, gibt auch das Verzeichnis der hiesigen Haushälter an.
Der tragische Streit der privilegierten Chods mit Lamingery um alte Rechte gipfelte am 6. Juni 1693, als es zur Besetzung der Chodendörfer mit Dragounen und Musketieren kam, angeführt vom Kreishauptmann Friedrich Hora von Ocelovice. Zu den Hauptführern des Aufstandes zählten der Auktionator Kryštof Hrubý, weiter Jan Süße Kozina aus Újezd und Jan Selner, genannt Čtverák. Der Auktionator K. Grob starb im Prager Gefängnis am 1. Juni 1695, J.S. Kozina wurde am 28. Februar 1695 auf dem Pilsner Hinrichtungsplatz gehängt. Die damalige Geschichte der umliegenden Chodengemeinden wird in Jirásková Psohlavace und anderen zahlreichen Werken der schönen Literatur (zur Zeit der tschechischen nationalen Wiedergeburt) beschrieben.
Das Theresianische Kataster aus der Mitte des 18. Jahrhunderts führt die Gemeinde Babylon (damals babilon geschrieben) nach dem nahe gelegenen Babí hory benannt an, wo sich stein-, kies- und sandsteinabbruch befand, als Eine Stadtgemeinde mit 4 Landwirten und 12 Bauern. Sie befand sich an orten, die uns als "Drei Güter" bekannt sind, und wurde nach der Reform der Staatsverwaltung im Jahre 1850 selbständig.
Von 1877 bis 1907 wurde Pařezov mit Havlovice in die politische Gemeinde Havlovická verbunden, dann wurde es eine selbständige Gemeinde. Wann es zur Verbindung der benachbarten Siedlungen von Babylon und Pařezas Quellen kam, wird nicht erwähnt.
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts werden anstelle von holzartigen Objekten (die leicht brandgeschützt sind), die mit Einschnüren oder Schindeln bedeckt sind, neu gebaute Ziegelhäuser mit einem Überzug aus verbrannten Taschen gebaut.
Die Entwicklung von Babylon wurde durch die Entwicklung des Tourismus seit dem Ende des 19. Jahrhunderts beeinflusst. Zu dieser Zeit war Babylon nicht nur über eine staubige Straße, sondern auch über die Bahnstrecke Domažlice - Tachov erreichbar. Die Eisenbahn von Domažlice nach Brod nad Lesy (Furth im Wald) wurde bereits 1863 gebaut, die Haltestelle in Babylon wurde jedoch erst am 1. Juli 1915 eröffnet. Durch ihre Zugänglichmachung erhöhte sich die Besucherzahl der aus Pilsen und Prag ankommenden Sommergäste weiter. Babylon wurde zu einem beliebten Erholungszentrum und im Jahre 1928 wurde es in die offizielle Liste der Resorts eingetragen.
Die Grundlage für die Erholungsnutzung des Oberen Pařezov-Teichs - Babylon legten bereits an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert die Grafen Stadion, die die Pařezov-Teiche (Dolní, Horní - Babylon, Černý und andere kleinere) und die hiesigen Wälder (im Westen von Vejslav, im Osten von Okrocarbon) besaßen. Am Staudamm von Babylon ließ Graf Jiří Stadion im Jahre 1900 eine Kneipe mit einer Fischerhütte - der bekannten Baskenfabrik - bauen, dank ihm entstanden auch die ersten Garderoben am Ufer des Teiches. Dieses holzige Objekt, obwohl sehr umgebaut, blieb hier bis vor kurzem erhalten. Bereits Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte der Teich Sandstrände. Der hiesige Ferienort gewann schnell an Popularität, neue Villen, Hotels und Pensionen kamen hinzu. Die bekanntesten sind zum Beispiel Prag, Bedrníček, Bohmann, Belvedere.
Um das Aussehen der Gemeinde und der Umgebung kümmerte sich der Im Jahre 1913 gegründete Zierverein. Eine weitere Tätigkeit entwickelte die Örtliche Abteilung der Nationalen Einheit von Pošumava (1906), Sokol (1924), Freiwillige Feuerwehr (1930). Die Ausbildung der babylonischen Kinder wurde seit 1903 von einer Zweigstelle der Schule in Trhanov organisiert und im Jahre 1905 wurde auf Babylon ein Schulgebäude errichtet. 1909 wurde die Schule selbstständig.
Im Herbst 1938 wurde Babylon mit den Grenzdörfern mit deutscher Besiedlung und einigen Chodendörfern vom Nazi-Deutschland erobert. Das tschechische Element wurde durch die Liquidierung der Vereine und die Einschränkung des kulturellen Lebens unterdrückt. Die Befreiung babylonischen Militärs fand am 1. Mai 1945 statt.
GESCHICHTE der BEVÖLKERUNG
Im 20. Jahrhundert wuchs Babylon stetig.
Im Jahre 1900 lebten in Babylon 182 Einwohner in 28 Häusern, im Jahre 1910 lebten hier 194 Einwohner in 36 Häusern, im Jahre 1921 schon 201 Einwohner in 40 Häusern.
Im Jahre 1910 wurde die Eisenbahn von Domažlice nach Poběžovice und Tachov fertiggestellt.
Nach der Verbesserung der Kommunikationsverfügbarkeit von Babylon kommt es zur Entwicklung des hiesigen Ferienortes und der Erholungsaktivitäten.
Im Jahre 1930 gab es in Babylon 192 Einwohner in 55 Häusern.
Während des 2. Weltkrieges wurde die Gemeinde zusammen mit weiteren Chodendörfern an das deutsche Gebiet, den Landkreis Waldmünchen, angegliedert.
1950 lebten in Babylon bereits 318 Einwohner in 80 Häusern.
Nach der Verwaltungsreform von 1960 bis 1990 war die Gemeinde Teil der Stadt Domažlice.
1961 gab es in Babylon 236 Einwohner in 48 Häusern.
1970 lebten in Babylon 213 Menschen in 61 Häusern.
Im Jahr 1980 gab es in Babylon 205 Einwohner in 56 Häusern.
Im Jahre 1991 gab es in der Gemeinde 242 Einwohner in 68 Häusern, davon waren 58 Einfamilienhäuser, davon waren 24 Erholungsobjekte.
Im Jahr 2001 lebten in Babylon 284 Einwohner in 102 Häusern (davon 65 Einfamilienhäuser, davon 31 unbewohnte Häuser) in 122 Wohnungen.